Viel ist passiert seit dem letzten Eintrag. Wir haben uns von sehr vielen netten und lieben Menschen verabschiedet, haben viel gepackt und vorbereitet. Aktuell sind wir sogar auf zwei Länder verteilt und es gibt tolles über unser Boot zu sehen auf Youtube. Aber alles langsam und der Reihe nach.

Der März hat ruhig geendet. Nachdem wir uns von unseren Arbeitskollegen verabschiedet haben, sind wir zu Marijas Eltern gefahren um dort mit der Familie Ostern zu feiern. In der Lausitz gibt es eine sehr schöne sorbische Tradition zu Ostern, das sogenannte Osterreiten. Dabei reiten die Männer aus einem Dorf ins nächste und überbringen singend die frohe Osterbotschaft. Müsst ihr echt mal Googeln und anschauen, die es noch nicht kennen. Wir können es nur empfehlen, nicht nur weil wir den ein oder anderen Osterreiter persönlich kennen, sondern weil es wirklich erlebenswert ist. Für uns war es auch gleichzeitig eine super Gelegenheit unsere Freunde in der Lausitz und Marijas Familienmitglieder zu treffen, mit ihnen nochmal ausgiebig zu reden und uns zu verabschieden. Nicht nur einmal durften wir dabei von unseren Plänen erzählen.

Nach Ostern hatten wir dann so richtig zu tun, um zuhause alles vorzubereiten, was aufs Boot muss oder auch eingelagert wird. Innerhalb von 1,5 Wochen wollten wir alles fertig haben und zusätzlich auch noch eine “kleine” Abfahrtsfeier organisieren. Dank der Hilfe von sehr vielen lieben Menschen ist daraus ein rauschendes Fest am wärmsten April Wochenende geworden. Wir hatten Anfang April, ein Traumwetter und knapp 30 Grad. Das Traf sich gut, den die knapp 100 Gäste waren so richtig in Feierlaune. So ein Fest ist der Wahnsinn und man sollte öfters Abschied nehmen. Es zeigt einem wie sehr man gemocht wird und wie sehr man sich für uns freut. Von allen Seiten wurden wir gedrückt umarmt und abgeknutscht. Ganz ehrlich, soo oft gedrückt wurden wir schon sehr lange nicht an einem Tag.

Nachdem alle Spuren der Feier beseitigt waren, ging es ans Packen und Ausräumen der Wohnung. Naja, es war zu dem Zeitpunkt schon viel Vorarbeit geleistet worden über die letzten Wochen und Monate, aber es wurde trotzdem eine Punktlandung für alles was mit musste. Denn am Donnerstag nach der Feier am 11.04. ging es für mich ab aufs Boot. Unterstützt und gefahren wurde ich dabei von meinem Cousin und dessen Freundin. Der Transporter war dabei bis knapp unter die Decke voll. Wir dachten wir haben sehr gut ausgemistet und doch war es ganz schön viel Zeug welches da mit wollte. Kurzzeitig kamen auch Zweifel auf, ob das alles aufs Boot passt und wo es dort seinen Platz finden wird.

Seit Sonntag, dem 14.04. bin ich nun allein auf dem Boot und schaue wo was seinen Platz findet. Marija wäre dafür zwar besser geeignet und wird sicher in den nächsten Wochen und Monaten für so manches einen geeigneteren Platz finden.

Am Montag starteten sogleich die Arbeiten am Unterwasserschiff. Der Teil des Bootes, der mit dem Wasser in Berührung kommt, muss erneuert werden. Das kam beim Gutachten heraus und muss noch gemacht werden, bevor wir loslegen können. Von Montag bis Donnerstag wurde dann mit einer Flex fast das ganze Boot von den verschiedenen Schichten befreit. 

Dann kam es leider zu einem Zwischenfall, der unseren Start, im günstigsten Fall, um eine Woche verzögert. Das Unterwasserschiff wird hier von einem Einmannbetrieb erneuert. Ausgerechnet kurz vor Ende der groben Schleifarbeiten, am späten Donnerstagnachmittag, ist er ausgerutscht und hat sich die Flex in den Oberarm gerammt. Er hat selbst Hilfe gerufen per Telefon, war zwar unter Schock, und doch ganz ruhig und wurde dann ins Krankenhaus gebracht. Dort wurde seine Wunde mit 27 Stichen genäht. Die Wunde war 20 cm lang, vom Oberarm bis zum Unterarm. Ich war am Boot und habe keinen Schrei oder Gejammer gehört. Erst als die Rettung da war, wurde ich darauf aufmerksam. Aktuell hat er ein Arbeitsverbot. Zugleich ist er so ein Typ, der so etwas nicht auf sich sitzen lassen kann und er wäre am Freitag am liebsten wieder am Arbeiten gewesen. Nun ist erst einmal eine einwöchige Arbeitspause vereinbart. Hoffentlich kann er dann wieder weitermachen. Unterstützung, unter seiner Anleitung, habe ich ihm angeboten.

Es bleibt spannend, ob der Start ins Wasser Anfang Mai wie geplant stattfindet oder es sich noch etwas verzögert.

Zuhause in Österreich wurde den drei Mädels aber auch nicht langweilig. Die Wohnung musste noch ganz leer geräumt werden, bevor der Maler am Montag den 15.04. anfing. Viele behördliche und nicht behördliche offene Themen mussten noch geklärt und organisiert werden. Und nicht zuletzt auch die Windpocken kamen zu Besuch. Unsere Jüngste hat, an meinem Abreisetag, die ersten Pocken bekommen. Inzwischen ist es bei ihr überstanden und unsere Große wartet noch, ob es bei ihr auch ausbricht. Hierbei mal ein großes Lob an Marija, die ein krankes Kind schaukelt und dabei noch alles andere unterbringt und das in Rekordzeit.

So, nun zum erwähnten Youtube-Video welches ihr euch reinziehen könnt. Wir hatten für die Suche unseres Bootes Hilfe von einem Gutachterteam. Das war auch gut so (mehr dazu im Video). Diese Jungs (Vater, Sohn und zwei Angestellte) haben selbst schon die Weltmeere besegelt und dies in Youtube-Videos dokumentiert. Nach ihrer Reise haben sie sich darauf spezialisiert Boote zu begutachten und machen weiterhin Videos über das ein oder andere Boot. Und genau heute wird in ihrem aktuellsten Video über unser Boot und Gutachten berichtet. Schaut es euch an und den hübschen Jungen Mann im roten Pulli dürften einige persönlich kennen ;).

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BootsProfis Episode 111

Viel Spaß beim Video schauen.

Start und Vorbereitung

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