Waaaahnsinn wie schnell die Zeit rinnt, wie viele Gebiete, Orte und Gegenden schon erkundet und gesehen wurden. Von den Calanques in Frankreich bis zur Insel Elba in Italien. Dazwischen die Côte d’Azur, das Ligurische Meer und die Toscana. Wir lagen mit unserem Boot in verschiedenen Häfen, ankerten tagsüber und auch über Nacht in Buchten oder auch einmal an einer Muringboje (ist eine Art ortsfester Anker, der fest mit dem Meeresgrund verbunden ist und an dem man mit dem Boot festmachen kann).

Der Wind weht uns immer weiter, oder er weht auch nicht und wir müssen Motoren. Oder Wind und Welle sind zu stark und wir bleiben 1-2 Tage länger, erkunden die Gegend, machen Besorgungen oder reparieren und verbessern/verschönern unser Boot. 😊 Es wird einfach NIE langweilig.

Ein kurzer Rückblick zu unseren Stopps seit dem letzten Bericht:

Porquerolles – Die Île de Porquerolles ist die größte Insel der Inselgruppe von Hyères. Sie liegt im Bereich der Côte d’Azur in der Nähe von Toulon. Hier haben wir zum ersten Mal den Anker ins Wasser gelassen und sind über Nacht geblieben. Unsere Mädels hatten die größte Freude mit dem Stand-Up-Board (SUP) an Strand zu dürfen. Die Nacht war für Jakob mit bisschen Anspannung verbunden da wir bislang den Anker nur am Tag ins Wasser gelassen haben, jedoch noch nie über Nacht. Er hat mehrmals in der Nacht seinen Anker-Alarm kontrolliert, ob der Anker auch noch richtig sitzt und das Boot nicht davon treibt. Am nächsten Morgen stand unser Boot wie eine Eins immer noch am selben Fleck. 😊 Nach dem Frühstück ging es gemütlich weiter in Richtung Saint-Tropez.

Cap Taillat –Taillat ist eines der Naturjuwelen der Halbinsel Saint-Tropez. Auch hier haben wir wieder eine schöne und ruhige Bucht für die Nacht gefunden. Bevor es jedoch ans Schlafen ging, wurde die Gegend erkundet. Mit dem Beiboot und SUP ging es an Land. Am Strand erfreuten sich die Mädels an den kleinen Hütten, welche aus Schwemmholz gebaut wurden. Da fühlte sich Jakob gleich bisschen wie Robinson Crusoe und musste unsere Kokosnuss dort knacken. Die Schale wurde als Zierde an die Spitze einer dieser Hütten gesteckt 😀

Fréjus – Diese Stadt liegt auf halbem Weg zwischen Cannes und Saint-Tropez. Wir hatten glück noch bis 12 Uhr im Hafen angekommen zu sein. So konnten die Kinder mit ihren Fahrrädern und wir zwei mit den Tretrollern noch schnell in die Altstadt zum Wochenmarkt düsen. Frisches Obst und Gemüse mussten dringend wieder proviantiert werden. Später am Nachmittag ging es noch eine Runde an Strand. Da wir uns entschieden hatten am nächsten Tag am Vormittag nochmal den Strand zu genießen ging es erst am Nachmittag weiter zur nächsten Ankerbucht.

Îles de Lérins – Vor der Küste von Cannes sind die Lérins-Inseln. Eine dieser Inseln, Sainte-Marguerite, ist bekannt für die „Legende des Mannes mit der eisernen Maske“, dem berühmten Gefangenen des Fort Royal, der sich auf der Insel befindet. Seit Februar 2021 gibt es auf der Insel ein Unterwasser-Ökomuseum, das nur hundert Meter vom Strand der Insel entfernt durch Schwimmen frei zugänglich ist. Den Tag beendet haben wir mit einem super coolen Highlight. Pizza welche direkt zum Boot geliefert wird und auf einem Katamaran gemacht wird. Bestellt wird per Telefon und unter Angabe der Koordinaten des genauen Standpunktes des Bootes. Nach ca. 20 Minuten wurde auch schon direkt zu uns aufs Boot geliefert. Was für eine geniale Idee und lustiges Erlebnis.

Beaulieu-sur-Mer – liegt zwischen Nizza und Monaco.  Auf dem Weg hier hin ist uns aufgefallen was für ein enorm hoher Verkehr an Helikoptern zwischen Saint-Tropez; Nizza und Monaco herrscht. Mit einer Häufigkeit fast schon wie in Dornbirn der Stadt Bus und manchmal auch gleich 2-3 auf gleicher Höhe. Ob das Notwendig ist? 

In Beaulieu-sur-Mer haben wir nach 2 Monaten (Jakob drei Monate) vorerst unsere letzte Nacht in Frankreich verbracht. (Korsika gehört auch zu Frankreich). Dieser Badeort wurde einst von den größten gekrönten Häuptern besucht. Diese besondere Aura und Spuren der glorreichen Vergangenheit sind heute noch anhand der luxuriösen Anwesen und prächtigen Gärten zu sehen. Man spürt hier auch diesen gewissen Charme und Ruhe den diese Stadt verleiht.

Am nächsten Morgen ging es dann bei etwas mehr Wind und Welle nach Sanremo. Angst hatte keiner. Mädels haben Jakob und mich nur ausgelacht, als wir klitsch-nass waren von den zwei Wellen welche bis zu uns ins Cockpit kamen.

Sanremo – „Bella Italia“. Das erste was wir in dieser Stadt in Ligurien gemacht haben war einen Caffè trinken und Eis essen. 😊 Diese Stadt nennt sich auch „Riviera der Blumen“, da sie bekannt ist für ihren Nelkenanbau. Bekannt ist sie auch für ihr jährlich Stattfindendes Musikfestival (zumindest bei allen Italienern). Berühmte Kurgäste in Sanremo waren Elisabeth von Österreich-Ungarn, Kaiser Friedrich III. und die russische Zarin Marija Alexandrowna.

Dankbar waren wir auch für den freien Anlegeplatz an der Kaimauer, der unter den Seglern noch als kleiner Insider gilt. Man muss lediglich bei der Costa Guardia (Küstenwache) anfragen, ob einer der 3-4 Plätze frei ist. Hier haben wir auch unsere englischen Freunde aus Spanien zum ersten Mal getroffen und mit denen gemeinsam auf unserem Boot bei einer Flasche Wein ausklingen lassen. Da wussten wir noch nicht, dass wir David und Chantal noch mehrmals auf unserer Reise entlang der italienischen Küsten treffen werden.