Unser Unterwasserschiff wird wieder ansehnlich, aber es will nicht so recht fertig werden. Dafür gibt es uns Zeit, das ein oder andere am Boot kennenzulernen, zu erneuern, zu reparieren und zu verbessern.
Das Unterwasserschiff wurde ja komplett entfernt. Nun wird es gerade wieder aufgebaut. Seit dem Beginn der Arbeiten am 15. April ist viel passiert. Da war der Unfall kurz vor Ende der Schleifarbeiten. Dieser Vorfall hat unsere Pläne schon mal um eine Woche nach hinten verschoben. Direkt im Anschluss wurde das Wetter so schlecht und stürmisch, dass für eine weitere Woche nichts gemacht werden konnte. Was für Yann (unseren Mann fürs Unterwasserschiff) auch besser so war. Er hätte sich keine zwei Wochen Ruhe gegönnt. Gebraucht hätte er sowieso 3 oder 4, aber das wollte er sich nicht eingestehen und hat die Zähne zusammen gebissen.
Nun ist der Wiederaufbau in vollem Gange und er sollte morgen (Dienstag) abgeschlossen sein. Wir wollten am späten Nachmittag in den Kran gehoben werden und eine Nacht schwebend verbringen. Am Mittwoch Früh sollten wir dann ins Wasser gesetzt werden. Warum eine Nacht im Kran fragt man sich nun. Naja, wir stehen aktuell auf unseren beiden Kielen und hätten gerne auch den Bereich der Auflageflächen gemacht. Das geht eben nur, wenn wir eine Nacht lang in der Luft hängen.

Daraus wird nun aber nichts, da trotz vollem Einsatz von Yann und inzwischen auch Allan (Helfer von Yann) über das Pfingstwochenende die Arbeiten nicht schnell genug vorangehen. Inzwischen ist schon die dritte Schleifmaschine im Einsatz und diese hat leider nicht die Leistung welche benötigt wird, um schnell genug voranzukommen. Daher geht alles langsamer vonstatten. Die anderen beiden Maschinen haben in den letzten Tagen den Dienst versagt. Bei einer ist ein Kabel im Inneren durchgebrochen und bei der zweiten hat sich der Teller von der Halterung gelöst und hält nun nicht mehr.
Somit wurde nun entschieden, dass der Termin im Kran verschoben werden muss. Morgen wird ein neuer Termin gesucht. Aktueller Plan Ende dieser Woche. Wir hoffen aktuell, dass dann noch ein Termin für uns frei ist. Finger sind gekreuzt. Wenn wir recht fest drücken, hängen wir vielleicht auch das ganze nächste Wochenende im Kran. Unsere Mädels würde das sehr freuen. Sie träumen jetzt schon davon, im Kran zu hängen 😀.
Hier ein Bild von unserem Nachbarschiff welches eine Nacht im Kran verbringen durfte:

Marija und ich lernen derweil das Boot kennen. Wir putzen, reparieren und verbessern alles, was uns in die Hände kommt und damit meine ich alles. Vom Beiboot über die Toilette, die gesamten Leinen bis hinauf zur Mastspitze. Wir kontrollieren alles, belesen uns und lernen so das Boot immer besser kennen. Jegliche Ersatzteile, Leinen und Sicherheitsausrüstung werden besorgt oder gewartet.








Na ja, die Wartung von Extern ist auch so ein Thema, welches uns zeigt, wie groß der Zusammenhalt der Seglergemeinschaft ist… .
Unsere Rettungsinsel haben wir vor längerem zur Wartung gegeben. Am letzten Freitag bekamen wir eine Nachricht, dass die Wartung sich verzögert, aufgrund eines fehlenden Ersatzteils. Der Liefertermin hat sich auf Ende Juni verschoben. Und ohne Rettungsinsel stechen wir nicht in See! Da kam nun schon wieder eine zeitliche Verschiebung für unseren Start. Als wir dieses Thema mit unseren Segelfreunden hier im Hafen geteilt haben, bekamen wir prompt zwei Ersatzinseln angeboten. Eine von diesen wird erst im September benötigt und bis dahin dürfen wir uns diese ausleihen. Wir können also Richtung Corsica und Sardinien starten und am Rückweg machen wir einen Abstecher hier her und tauschen die Rettungsinseln wieder aus.
Obwohl sich der Termin, zum ins Wasser kommen und starten, immer weiter verschiebt, wird uns nicht langweilig. Die Mädels genießen das Leben am Boot und im gesamten Hafen. Sie kennen sich schon fast besser aus als wir Erwachsene. Wir fahren auf “Geheimwegen” (zwischen Booten und Gebäuden) nach Hause, holen Päckchen ab, beobachten Baby Seemöwen auf Dächern und machen Expeditionen auf Stege und schauen wo am meisten Muscheln unten hängen. Davon könnt ihr aber in den nächsten Tagen mehr lesen.


Nebenbei ist dann auch noch Haushalt und Kinderbespaßung angesagt. Langweilig wird uns nicht und es macht uns alles wahnsinnig viel Spaß. Diese Zeit ist einmalig, wunderschön und spannend.


