Gastbeitrag:

„Wollen wir Cabo spielen“, das sind die ersten Worte, die Leif und ich von Dorothea hören. Eigentlich waren wir lediglich für einen Kennenlerntermin verabredet um zu schauen, ob wir als fremde Tramper für die Überfahrt geeignet sind. Und so herzlich wurden wir nicht nur von Dorothea empfangen, sondern auch von Marija, die uns direkt zum Mittagessen eingeladen hat. Mindestens genauso freundlich wurden wir von Jakob empfangen, der direkt einen Spezialauftrag für uns hatte. Die Geburtsstunde des Winschen-Wartungs-Teams.
Als wir eine Woche später aufs Boot gezogen sind, wurde aus dem Winschen-Wartungs-Team das 30-Minuten-Waschmaschinen-Installations-Team und aus einer kurzen Runde Cabo wurde eine Stunde Carcassone zum aufwärmen mit einer spannenden Runde Monopoly zum Abschluss. Damit wir nicht Müde werden, hat uns Ludowika mit ihrem Lieblingslied „Mathe ist so schwer“ von den Schlümpfen auf Trab gehalten. Auch die gemeinsamen Mahlzeiten waren jetzt nicht nur das Mittagessen, sondern auch das Frühstück und das Abendbrot. Wichtig zu erwähnen ist hier, dass stets mit einem selbstgebackenen Brot von Marija und einer Packung Aioli pro Abend kalkuliert wurde und diese beiden Faktoren einen erheblichen Einfluss auf die Laune der Crew hatten. Wir fühlten uns wie ein Teil der „Familie“. 

Wenige Tage später war alles Vorbereitet. Das Proviant war eingekauft und die alle nötigen Reparaturen erledigt. Nun musste nur noch das Wetter mitspielen. Bis dahin wurden sich die Tage mit Brettspielen vertrieben und selbst als die Kinder schon im Bett waren hielt es die verbleibende Crew nicht davon ab, bei einer Runde Alhambra und einer Tafel Schokolade fleißig Siegespunkte zu sammeln. 

Wenige Tage später war es soweit. Nachdem wir jeden Abend mit Jakob den Wetterforecast gecheckt haben, hieß eines Abends: „Morgen geht es los!“.
Aufgeregt sind Leif und ich ins Bett gegangen und konnten es kaum erwarten am nächsten Morgen in See zu Stechen. Nach einem Kurzen Tankstopp wurden wir von Delfinen aus der Straße von Gibraltar begleitet und hatten bereits den ersten Thunfisch am Haken. Von diesem Moment an teilte ich mit Jakob die Leidenschaft des Fische Fangens.

Auf der Überfahrt haben wir viele unvergessliche Momente erlebt. Vom geschminkt werden als Piraten, selbst erzählten Geschichten, hohem Wellengang bis zum Ausfall des Autopiloten war alles dabei. Dennoch konnte uns nichts Aufhalten und schließlich erreichten wir eine Woche später Lanzarote. Von dort durften wir die Popucu noch nach Gran Canaria begleiten, wo wir noch eine Woche wohnen durften, um ein Anschluss-Boot zu suchen. Somit haben wir insgesamt ca. 3 Wochen mit euch verbracht und sind euch extrem Dankbar, dass wir euch auf dieser Reise begleiten durften. Wir hatten eine Menge Spaß mit euch und haben sowohl seglerisch als auch persönlich viel von euch gelernt.

Wir wünschen euch auf eurer weiteren Reise alles erdenklich Gute und vor allem immer eine Hand breit Wasser unterm Kiel.☀️⛵️

Euer Johann und  Leif

PS: Und denk dran, immer den Teller leer essen, denn es gilt: „More Rice, more Power!“ 🍚