Nun ist es leider doch schon länger her, seit dem letzten Eintrag und NATÜRLICH ist wieder viel passiert. Das Unterwasserschiff ist fertig, wir haben ein weiteres, neues “riesiges” Projekt gestartet, sind eine Nacht “geflogen” und nun sind wir endlich im Wasser. Und Dazwischen war uns auch nicht langweilig. Das war jetzt die Kurzversion unserer letzten 2 Wochen.
Das Unterwasserschiff ist endlich fertig geworden. Es hat dann doch nochmal etwas gedauert und wir mussten den “Wasser-Termin” daher zwei Mal verschieben. Als wir dann den “finalen” Termin vereinbart hatten, mussten wir sogar noch ein drittes Mal verschieben und eine weitere Woche an Land bleiben. Grund für die letzte Verschiebung war unser Skipper für unser finales Skippertraining. Er ist auf Urlaub, natürlich genau zu der Zeit, als wir ins Wasser hätten gehen können. Naja, so ist es eben. Wir haben uns arrangiert und die Zeit genutzt, um ein neues Projekt zu starten. Das eine könnt ihr uns glauben, langweilig wird uns nicht. 😀
Da wir nun eine Woche “gewonnen” hatten, haben wir uns entschlossen, den 20 Jahre alten Decksbelag zu erneuern. An vielen Stellen war dieser schon sehr gut abgelaufen. Vor Allem bei Nässe, merkt man, dass der Belag seine Antirutschfunktion vor Jahren schon abgegeben hat. Seine Dienste hat er getan und die eigentliche Erneuerung sollte unterwegs stattfinden. Nun haben wir dieses Projekt vorgezogen und die Schleifmaschine ausgepackt. Wir sind das Boot von vorne bis hinten durch. Inklusive Dach und haben den alten Belag angeschliffen. Selbst im Kran hängend wurden die letzten Stunden noch ausgenutzt. Die restlichen Quadratmeter mussten noch runter, bevor es ins Wasser ging.
Hinsichtlich des neuen Belages haben wir uns für “Kiwi Grip” entschieden. (kann gegoogelt werden ;-)) Mit unserer Testfläche sind wir sehr zufrieden. Daher wird nun, im Wasser liegend, alles Etappenweise abgeklebt und aufgetragen.
Zwischendrin haben wir auch einen Tag Pause eingelegt und haben den Tag einfach nur am Strand verbracht. Sonne, Strand und Meer. 😊
Abermals wurde unser Adrenalinspiegel wieder hochgetrieben, als es zur Abholung unseres Bootes am Montag kam mit dem riesigen Spezial-Kran. Nicht nur, weil die Freude so groß war, endlich kurz vor dem Einwassern zu sein. Nein, es wurde mal wieder ein Krankenwagen benötigt im Zusammenhang mit unserem Boot.
Der Spezial-Kran ist ca. 15m hoch und an diesem werden die zwei großen Gurte, welche das Boot tragen, an beiden Seiten angebracht. Beim Befestigen eines dieser Gurte am Kran ist ein 10kg Bolzen einem Hafenmitarbeiter aus der Hand gerutscht und dem 3m darunter stehenden zweiten Mitarbeiter mit voller Wucht auf den Kopf geflogen. Ein Krankenwagen musste her, und doch können wir sagen, Glück im Unglück. Platzwunde ohne Krankenhausaufenthalt und der Mitarbeiter musste “nur” nach Hause gebracht werden. Durch den Vorfall sind beide beteiligten Mitarbeiter ausgefallen und nur noch der Kranführer blieb übrig. Kurzerhand musste Jakob einspringen und die Arbeit der zwei Kranarbeiter übernehmen. So schnell kommt man zu einem neuen Job und lernt wieder etwas dazu. 😉
Danach ging es bei uns endlich weiter und wir hingen/schwebten mit unserem Boot über Nacht am Rande vom Wasser. Es war bewusst geplant gewesen, die letzten an diesem Tag zu sein, die mit ihrem Boot vom Kran gehoben werden. So hatten wir (Yann) abends noch die Möglichkeit, auch an den zwei Kielen ganz unten Arbeiten zu erledigen. Bis zu dem Zeitpunkt ist das Boot auf diesen Flächen gestanden und es konnte dort nichts gemacht werden.
Als dann alles erledigt war und wir im Kran direkt vor dem Wasser hingen, war die Welt wieder in Ordnung. Der Ausblick vom Boot beim Abendessen war sensationell. Höher als alle anderen Boote und ein wundervoller Ausblick über die Boote im Hafen, aufs Meer und die Berge in Richtung Marseille.
Am Dienstagmorgen war es dann endlich so weit. Unser Boot wurde ins Wasser gelassen. Waaaahnsinn! Ein gigantischer Augenblick für alle vier von uns. 😃
Die Stimmung und Gefühle, nun endlich im Wasser zu sein, für ein paar Minuten auf uns wirken zu lassen, konnten wir zeitlich bedingt nicht. 😛 Wir hatten uns entschieden sofort mit dem Skippertraining zu starten, sobald unser Boot das Wasser berührt. Dies wiederum war für Jakob und mich ein wundervoller Beginn im Wasser.
Gestern war es nun der dritte Vormittag voller Manöver, Ankern und Umgewöhnen von Einrümpfer auf einen Zweirümpfer.
Hier muss ganz groß hervorgehoben werden, wie wundervoll und traumhaft unsere zwei Mädels sind! Sie haben uns die letzten drei Tage bewusst die 3-4 Stunden Zeit gegeben, uns aufs Training zu konzentrieren, und haben sich auf dem Boot allein beschäftigt. Ob drinnen oder draußen (im Cockpit) bei uns. Es wird gemalt, gebastelt, fantasievoll gespielt, oder Window Color gemacht. Manchmal “liest” Ludowika Dorothea auch ein Buch vor oder sie hocken bei uns draußen, genießen es, auf dem Meer zu sein und erzählen uns nebenher, was ihnen alles auffällt. DANKE ihr zwei Engel! <3
Und ja, es macht mega Spaß, wenn man jetzt merkt, dass man so ein riesiges Boot langsam segeln und vor allem manövrieren kann!!!
Nachmittags ist dann immer Kinderzeit. Das bedeutet: Spielplatz, Eis essen gehen, Drachen steigen lassen oder auch mal eine Schatzsuche am Strand gegenüber von unserem Boot. Bislang haben wir keinen Schatz gefunden, sondern immer nur Müll. Diesen sammeln wir mit unseren Mädels bewusst auf, um ihnen zu zeigen, dass man auf seine Umwelt aufpassen muss. Was ab und an auch mal bedeutet, den Müll anderer aufräumen zu müssen und nicht einfach liegen zu lassen.
In den kommenden 2-3 Tagen wird noch ein Training gemacht, unsere To-Do-Liste verkürzt und Anfang der kommenden Woche kommt dann hoffentlich das richtige Wetterfenster, um in Richtung Osten starten zu können. jubieeeeee 😁
Dajće sej derje hić! – Lasst es euch gut gehen!
Die vier vom Boot 🙂
PS: Durch mehrfaches Feedback haben wir uns nun entschieden kleinere Updates Zeitnah über Instagram zu machen. Ihr findet uns unter „sailingpopucu“ (https://www.instagram.com/sailingpopucu/). Ausführliche Berichte und Fotos werden aber weiterhin hier veröffentlicht.