Ganze drei Wochen sind wir drei Mädels nun schon in Süd-Frankreich. Das auf und ab der Anreise am Anfang ist vergessen und es wird darüber schon wieder gelacht. Vor allem, da ich in diesen letzten Tagen und Wochen in Frankreich gelernt habe, dass es fast nie nach Plan läuft bei Langzeitseglern. Es gibt immer etwas, was aus der Reihe tanzt. Ob es nun Reparaturen, Instandhaltungen oder das Wetter ist. Ein Start ein paar Tage, oder auch Wochen, später ist vollkommen normal. Man bleibt entspannt, plant gelassen auf Plan B um oder Plan C oder sogar D. Genaueres dazu hat Jakob im letzten Beitrag berichtet😉.

Unsere Mädels haben sich seit dem ersten Tag schon daheim gefühlt auf unserem Boot. Ihr Zimmer (Koje) bewohnen Sie gemeinsam mit gefühlt 30 Kuscheltieren im Regal. Selbst das Schlafen allein im Bett funktioniert hier besser als zuhause in Österreich :-D. (… möchte es nicht verschreien…)

Im Hafen sind unsere radelnden Mädels bekannt und die meisten wissen zu wem und welchem Boot sie gehören. Täglich wird mehrmals mit dem Fahrrad durchs Hafengelände gedüst. Ob zur Capitanerie schauen, ob Päckchen für uns angekommen sind, eine Runde an den Stegen sich die anderen Boote anschauen, zuschauen wie Boote ins Wasser und aus dem Wasser gekrant werden, es gibt einfach immer einen Grund den Tretroller oder das Fahrrad rauszuholen. Nicht zu vergessen die vielen „Geheimwege“ (Schleichwege zwischen Lagerhallen und unter Booten durch 😉) und das Beobachten von grad geschlüpften Mövenkücken auf den Dächern der Lagerhallen. 

Freundschaften mit anderen Segel-Kindern wurden hier schnell geknüpft. Auch wenn diese kurzweilig sind, ist es eine tolle Zeit für beide. Das Interessanteste ist dann immer zu wissen wie schaut das Boot der anderen Kinder aus und das Zeigen des eigenen Bootes. Auch für uns Erwachsene ist es immer toll die Gelegenheit zubekommen sich mit anderen Segel-Eltern auszutauschen. 

Zum Wochenmarkt in Port Saint Louis du Rhône, jeden Mittwoch, radeln wir vier mit Begeisterung. Hier bei den Franzosen wird der Markt sehr gut besucht und zum Einkauf von Obst und Gemüse hauptsächlich genutzt. Auch an den Preisen ist dies gut zu merken, da diese oftmals günstiger sind als im Supermarkt. Mädels freuen sich immer auf die Kirschen und das Blätterteiggebäck gefüllt mit schwarzen Oliven. 

Was immer zu diesem Ausflug dazugehört, ist der Besuch, davor und danach, vom supergroßen und unfassbar tollen Spielplatz zehn Minuten entfernt von unserem Hafen. Natürlich findet man uns da auch an vielen anderen Tagen und nachhause bekommt man Dorothea und Ludowika von da auch nur schwer😊.  Angeboten wird unteranderem ein Skaterpark den unsere Mädels lieeeeeben, ein Piratenspielplatz mit Klettergerüsten, ein Trainingsparcours und vieles mehr.  

Abgesehen vom Hafen, Wochenmarkt und den drei Spielplätzen in der Nähe haben wir auch noch vieles mehr erlebt in diesen drei Wochen. Unteranderem ein Tagesausflug nach Marseille mit Besuch der Basilika „Notre Dame de la Garde“ und die Ankunft des olympischen Feuers bei uns am Strand am Sonntag 12.05. Letzteres war ein gigantisches Spektakel und Erlebnis für Tausende am Strand von Port Saint Louis du Rhône. Mädels hatten die größte Gaude beim Ponnyreiten und nicht zuletzt natürlich der Sprung ins Meer und Muscheln suchen am Strand. Für Jakob und mich war es natürlich ein Wahnsinns Gefühl das olympische Feuer life einmal im Leben sehen zu dürfen. Wer kann das von sich schon sagen. Außer unsere Mädels mit 3+5 Jahren schon 😉. 

Zum Boccia Spielen waren wir vier zwischen den Booten bei uns auch schon eingeladen gewesen. Das muss man erleben. Boccia mit Franzosen… aj jaj jaj… das wichtigste dabei, viel Spaß und ein Maßband!!! Damit auf Millimeter genau ausgemessen werden kann welche Kugel näher liegt. Augenmaß ist bei dieser Leidenschaft zum Spiel nicht gut genug!! Es war zum Lachen und einfach nur toll. Auch unsere Mädels hatten super viel Spaß dabei und durften bei den Großen mitspielen. 

Abgesehen von all diesen Sachen wird es unseren Mädels nur selten, bis fast nie langweilig. Es wird ja auch noch gebastelt, gemalt, gespielt, auf dem Bootstrampolin gehüpft und auch Papa und Mama beim Putzen und Reparieren geholfen. Da darf man dann auch mal etwas höher den Mast hoch, nachdem Papa ganz oben war, um ein paar Sachen neu zu ersetzen.

Worauf Ludowika und Dorothea mit absoluter Begeisterung hin fiebern, sowie Jakob und ich, ist dann hoffentlich das baldige Einwassern unseres Bootes. 1,5 Wochen noch? Drückt uns die Daumen 😉!

PS: Heute wurde das Unterwasserschiff endlich FERTIG!!!